Sikawild – ein Steckbrief:
Das Sikawild gehört zur Familie der Hirsche und zur Unterfamilie der Echthirsche, zu der auch der Damhirsch, Rothirsch und Wapiti zählen.
In seiner gefleckten Sommerfärbung ähnelt das Sikawild dem Damwild.
SIKAWILD
Ein kurzer Steckbrief
Name: Sikawild (Cervus nippon)
männlich: Sikahirsch
weiblich: Sikatier; Junge: Sikakalb
Tierfamilie: Haarwild, Schalenwild, Wiederkäuer, Hirschartige
Größe: Kopf-Rumpf-Länge 120 cm – 150 cm; Schulterhöhe 70 cm – 80 cm
Gewicht: ca. 30 – 80 kg
Brunftzeit: Oktober/November
Tragzeit: 7-8 Monate
Setzzeit: Mai- Juli
Junge: 1 (selten 2)
Alter: bis 14-16 Jahre
Wie sieht Sikawild aus?
Das Sikawild ist im Vergleich zum Rotwild deutlich kleiner und ähnelt in Größe und Gewicht eher dem Damwild. Der Körperbau ist jedoch kompakter und gedrungener als beim Damwild, und der Kopf wirkt im Verhältnis zum Körper relativ klein.
Sikawild wechselt zweimal im Jahr sein Fell. Im Sommer ist das Fell rostbraun mit weißen Flecken, die mit dem Haarwechsel zur dunkelbraunen bis grauen Winterdecke verblassen. Die Hirsche entwickeln außerdem eine dichte Halsmähne. Ein charakteristisches Merkmal ist der schwarze Aalstrich entlang der Wirbelsäule, der in beiden Fellfärbungen gut erkennbar ist.
Besonders auffällig ist der extrem helle Spiegel, dessen Haare bei Bedrohung aufgespreizt werden können, was eine Signalwirkung hat. Ein weiteres Kennzeichen sind die weißen Laufbürsten an den Außenseiten der Hinterläufe, kurz unterhalb des Sprunggelenks, die ein Sekret absondern, das zur Fährtenmarkierung dient.
Sikawild
Damwild
Unterschiede
Sikawild vs. Damwild:
Merkmal | Sikawild | Damwild |
---|---|---|
Haarkleid | Hellere Unterseite | Ausgeprägter Aalstrich auf der Oberseite |
Wedel | Hell, dünner schwarzer Aalstrich | Dunkel und lang |
Geweih | Stangengeweih | Schaufelgeweih |
Gebiss | Eckzähne (Grandln) | Keine Eckzähne |
Pinsel | Kaum sichtbar | Deutlich sichtbar |
Laute | Pfeifen | Schrecken |
Brunftschrei | 3-5 Stunden Pause bis zum nächsten | Über ganzen Tag verteilt |
Weitere Merkmale | Weiße Laufbürsten am Hinterlauf | Hüpfsprünge |
Ernährung
Was frisst das Sikawild?
Sikahirsche gehören wie Mufflons und Steinböcke zu den Raufutterfressern, die neben Gräsern auch Zwergsträucher, Blätter, Feldfrüchte, Baumrinde, Knospen, Triebe, Beeren, Früchte und Eicheln fressen.
Aufgrund ihres Nahrungsverhaltens können sie bei hoher Bestandsdichte erhebliche Schäden in landwirtschaftlichen Anbauflächen und Wäldern verursachen, indem sie Pflanzen durch Verbiss und Schälen schädigen.
Verbreitung:
Wo kommt das Sikawild vor?
Sikahirsche sind äußerst anpassungsfähig und finden sich sowohl im Flachland als auch in Mittelgebirgen wieder.
Sie bevorzugen Wälder mit dichtem Unterholz, können aber auch Feuchtgebiete und offene Landschaften bewohnen. In Österreich wurde die erste Sikawild-Kolonie bereits seit 1907 in Niederösterreich etabliert. Ursprünglich stammt diese Schalenwildart aus Ostasien und wurde im 19. Jahrhundert in Europa eingeführt und später auch ausgesetzt.
Es lebt gesellig in Rudeln ähnlich dem Rotwild und sucht gerne Wasserstellen auf, wo es sich suhlt. Das Sikawild ist sowohl tag- als auch nachtaktiv und gilt als schwer zu erlegen – selbst nach einem guten Schuss kann es noch eine weite Strecke zurücklegen.
Die Kommunikation unter Artgenossen erfolgt hauptsächlich über Geruch und Gehör. Das Sikawild verfügt über zehn verschiedene Lautäußerungen, was im Vergleich zu den meisten anderen Hirscharten eine Vielzahl darstellt. Im Falle von Gefahr gibt es einen charakteristischen Pfiff von sich.
Fortpflanzung und Brunft
Während der Brunftzeit im Oktober und November sind schrillende Pfeiflaute der Sikahirsche zu hören. Der Brunftlaut erinnert an den Schrei eines Esels und wird drei- bis viermal hintereinander ausgestoßen, bevor er nach einigen Stunden wiederholt wird.
Zu dieser Zeit verteidigen die Platzhirsche ihre Brunftterritorien, wobei rivalisierende Auseinandersetzungen äußerst selten sind. Im Vergleich zum Rotwild sind Sikahirsche weniger gesellig, weshalb sich größere Rudel nur während der Paarungszeit bilden. Kreuzungen mit Rotwild sind möglich, jedoch nicht mit Damwild. Die Tragzeit beträgt 7,5 bis 8 Monate, und die Geburt eines einzelnen Kalbs erfolgt von Mai bis Mitte Juli. Zwillinge sind eher selten.
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Bildquellen für diesen Beitrag: © Pixabay
Autor für diesen Beitrag: V. Toff / Jagdfakten.at
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