Eichelhäher – ein Steckbrief:
Wussten Sie, dass der Eichelhäher gleich zwei Spitznamen trägt? Und dass seine auffällig gezeichneten Federn von Jäger und Jägerinnen gerne als Hutschmuck verwendet werden? Der bunteste Rabenvogel ist unverwechselbar. Hier ein kurzer Steckbrief:
EICHELHÄHER
Ein kurzer Steckbrief
Name: Eichelhäher (Garrulus glandarius)
Tierfamilie: Federwild, Baumvögel, Rabenvögel
Größe: bis zu 35 cm
Gewicht: ca. 170 g
Paarungszeit / Brutzeit: Februar bis Mai
Brutdauer: 16-17 Tage
Eier / Gelege: ca. 4-10 graugrüne gefleckte Eier
Alter: bis zu 17 Jahre
Welche Eigenschaften zeichnen Rabenvögel
und damit auch den Eichelhäher aus?
- Rabenvögel gehören zu den Singvögeln
- Männchen und Weibchen unterscheiden sich nicht (= kein Sexualdimorphismus)
- große Anpassungsfähigkeit
- hoch organisiertes Sozialleben und Intelligenz
- erreichen ein hohes Alter (viel Zeit, um zu lernen und Wissen weiterzugeben)
- gehen häufig auf Boden und haben somit kräftige Beine
- Rabenvögel sind Allesfresser
Achtung Verwechslungsgefahr:
wie sieht ein Eichelhäher aus?
Der Eichelhäher ist einzigartig, mit seinem beige-braunen Gefieder, den leuchtend blauen, schwarz gebänderten Flügeldecken und dem schwarzen Schwanz. Sein Kopf zeigt auffällige weiße und schwarze Muster, ergänzt durch einen kräftigen schwarzen Schnabel und helle, wachsame Augen. Der Eichelhäher ist dank seiner markanten Flügelzeichnung unverwechselbar. In schlechten Lichtverhältnissen könnte er jedoch mit dem deutlich kleineren Kernbeißer verwechselt werden, der sich durch einen kurzen, kräftigen Schnabel auszeichnet.
Wo lebt der Eichelhäher?
Der Eichelhäher ist in unseren Regionen weit verbreitet und ein typischer Bewohner von Laub- und Mischwäldern. Geschlossene Nadelwälder meidet er, und in offenen Landschaften ist er selten. In den letzten Jahren ist er jedoch vermehrt auch in Parks und größeren Gärten zu finden.
Sozialverhalten
Eichelhäherpaare bilden monogame Saisonehen und ziehen einmal pro Jahr gemeinsam eine Brut auf. Sobald sich ein Paar gefunden hat, beginnt der Nestbau, wobei das Männchen in der Regel den Nistplatz auswählt, vorzugsweise in der unteren Baumschicht. Manchmal werden auch alte Nester anderer Vögel, wie von Mäusebussarden oder Elstern, wiederverwendet. Das Gelege umfasst meist vier bis zehn Eier, die bei Eichhörnchen, Elstern und sogar anderen Eichelhähern begehrt sind. Nach 16 bis 17 Tagen Brut schlüpfen die Jungen, die nach weiteren 20 bis 22 Tagen das Nest verlassen. Beide Eltern kümmern sich um die Brut und versorgen die Jungen nach dem Schlüpfen intensiv mit Nahrung. Im Winter sind Eichelhäher weniger gesellig als andere Rabenvögel und bilden nur kleine Trupps.
Was frisst der Eichelhäher?
Wie der Name es schon verrät, ernähren sich Eichelhäher gerne von Eicheln. Aber auch Nüsse, Buchecker, andere größere Samen und Früchte zählen zu ihrer Nahrung. Während der Brutzeit spielen Insekten, Würmer, Schnecken, kleine Wirbeltiere und Vogeleier ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Aufzucht der Jungen.
Natürliche Feinde:
Habicht, Sperber, Marder, Wanderfalke
Besonderheiten & Spitznamen
„Der Eichelsäer“
Der Eichelhäher hat die Eigenheit, Baumsamen wie Eicheln als Wintervorrat zu sammeln, sie bis zu zehn Stück im Kehlsack und eine zusätzlich im Schnabel über mehrere Kilometer zu transportieren. Insgesamt legt er bis zu 3.000 Eicheln an, was etwa 15 kg Wintervorrat entspricht. Diese versteckt er einzeln im Laub, in Erdlöchern oder zwischen Baumwurzeln. Trotz seines ausgezeichneten Gedächtnisses vergisst er einen Teil der Verstecke, wodurch er unabsichtlich zur Verbreitung von Baumsamen beiträgt. Auf diese Weise fördert er die natürliche Verjüngung der Eiche und sorgt für hochwertige Jungbäume im Wald.
„Der Wächter des Waldes“
Im Volksmund wird der Eichelhäher oft als „Wächter des Waldes“ bezeichnet, da sein markanter, lauter Warnruf – ein langgezogenes, heiseres „Rätschen“ („krschäääh“) – weithin hörbar ist und sowohl Artgenossen als auch andere Waldvögel vor Gefahren warnt. Ein weiteres Merkmal seines Repertoires ist ein Ruf, der dem des Mäusebussards ähnelt, sowie ein leiser schwätzender Gesang. Wie alle Rabenvögel kann der Eichelhäher zudem die Stimmen anderer Vögel und Umweltgeräusche imitieren.
UNSERE
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Bildquellen für diesen Beitrag: © Pixabay | © Canva
Autor für diesen Beitrag: V. Toff / Jagdfakten.at
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