Die Jagd hat die Menschen seit jeher begleitet. Das spiegelt sich sowohl in Kultur und Tradition als auch in der Kunst wider. Es gibt eine Vielzahl an jagdlichen Kunstschätzen, die Aufschluss über die Tradition der Jagd geben. In unserer neuen Serie „Die Jagd in der Kunst“ in Kooperation mit dem Kunsthistorischen Museum Wien zeigen wir Ihnen ausgewählte Stücke aus den Sammlungen der Gemäldegalerie, der Hofjagd- und Rüstkammer und der Kunstkammer.
JAGD in der KUNST
Hofjagd & Rüstkammer
Der KHM-Museumsverband ist Österreichs größte Museumsgruppe und besteht aus den Museen Kunsthistorisches Museum Wien, Weltmuseum Wien und Theatermuseum Wien. Zum Kunsthistorischen Museum gehören auch die Kaiserliche Schatzkammer Wien, die Kaiserliche Wagenburg Wien, Schloss Ambras in Innsbruck und der Ausstellungsraum im Theseustempel.
Das Kunsthistorische Museum gehört mit seinem Schwestergebäude, dem Naturhistorischen Museum gegenüber, zu den eindrucksvollsten historistischen Großgebäuden der Ringstraßenzeit. Es entstand aus der Sammlung der Habsburger, wurde 1891 eröffnet und zählt zu den größten und bedeutendsten Museen der Welt.
Die Wiener Sammlung der Hofjagd- und Rüstkammer zählt zu den weltbesten ihrer Art. Darüber hinaus ist sie die bestdokumentierte höfische Rüstkammer der abendländischen Welt, da die Objekte durchwegs im Zusammenhang mit hochpolitischen Ereignissen entstanden oder in die Sammlung gekommen sind: anlässlich von Feldzügen, Reichstagen, Huldigungen, Krönungen, Verlobungen, Hochzeiten oder Taufen. Keine andere Herrscherfamilie war mit so vielen Ländern Europas durch Heirat verbunden wie die Habsburger.
Die Hofjagd- und Rüstkammer ist ab 27. November 2017 über das wiedereröffnete Weltmuseum Wien zu erreichen.
Die Bilder wurden jagdfakten.at mit freundlicher Genehmigung des KHM zur Verfügung gestellt.
Armbrust aus dem Besitz Kaiser Maximilians I. Spanien sowie Balthasar Gort und Thomas Perger, Innsbruck 1508–1519. Die Verwendung der Armbrust als Jagdwaffe noch lange nach dem Aufkommen der Feuerwaffen hängt mit der Lautlosigkeit ihres Schusses zusammen, wodurch das Wild nicht durch den Knall des Schusses vertrieben wurde. Während der Stahlbogen zweifellos in Spanien gefertigt wurde, dürfte die Säule roh aus Spanien mitgeliefert und von den Hofkünstlern Kaiser Maximilians I. dekoriert worden sein.
Hirschfänger, Kaiser Maximilian I. Hans Sumersperger Messerschmied, Hall in Tirol 1496. Das von einer Hundemeute gehetzte Wild wurde vom adeligen Jäger mit einem Hirschfänger oder einem Jagdschwert erlegt. Dieser vom aus Hall in Tirol stammenden Messerschmied gefertigte schwertähnliche Hirschfänger wurde auf seiner einschneidigen Klinge im oberen Drittel mit Goldschmelz auf blauem Grund verziert. Auf der Vorderseite steht die Muttergottes auf der Mondsichel, auf der Gegenseite befindet sich der Hl. Sebastian an einen Baumstrunk gefesselt.
Radschlossbüchse Erzherzog Leopold V. von Tirol, Hans Schmidt, Büchsenmacher, Ferlach, datiert 1628. 1626 beauftragte Erzherzog Leopold V. von Tirol den Büchsenmacher Hans Schmidt mit dieser prachtvollen Radschlossbüchse. Eingelegte Plättchen, Ranken und Stifte aus Silber bilden auf dem schwarzen Holz Szenerien von Jagden auf einheimische und exotische Tiere. Hans Schmidt benutzte als Vorbild für die Jagdbilder die Graphiken des Florentiner Künstlers Antonio Tempesta.
Habichthaube, aus dem Besitz von Kaiser Maximilian I. Oberitalien, um 1500. Von allen Formen der Jagd galt die Beizjagd als die vornehmste. Falkenhauben und Habichthauben dienten dazu, die Vögel ruhig zu stellen, sodass sie sich konzentrieren konnten und still auf der Faust des Jägers standen. Nahm man die Haube unmittelbar vor dem Flug ab, so flog der nun sehende Vogel auf und stürzte sich auf seine Beute. Diese Haube aus vergoldetem, gepressten Leder stammt aus dem Besitz von Maximilian I. und seiner zweiten Gattin Bianca Maria Sforza.
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Bildquellen für diesen Beitrag:
Die Bilder wurden jagdfakten.at mit freundlicher Genehmigung des KHM zur Verfügung gestellt.
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