Die Eiche steht für Kraft und Ausdauer und zählt zu den bekanntesten Laubbäumen in Österreich – und das nicht zu Unrecht! Denn ihr Holz ist hart und daher sehr beständig. Zudem wird sie vergleichsweise alt; bis zu 1.000 Jahre. Damit steht die Eiche durchschnittlich doppelt so lange wie eine Tanne oder dreimal so lange wie Fichten im Wald. Entdecken Sie in diesem Beitrag Antworten auf folgende Fragen:
DIE EICHE
- Wo wächst die Eiche in Österreich?
- Wie sieht eine Eiche aus?
- Welche Eichenarten gibt es in Österreich?
- Welche Schädlinge befallen die Eiche?
- Woher stammt der Name Eiche?
- Wofür steht die Eiche symbolisch?
- Die Eiche im Keltischen Baumkreis
WO WÄCHST DIE EICHE IN ÖSTERREICH
Die Eiche kommt prinzipiell in allen Bundesländern Österreichs bis zu einer Höhe von 1.000 – 1.100 Metern vor, mit einem deutlichen Schwerpunkt im Burgenland, dem nordöstlichen Niederösterreich und dem Wienerwald.
Unter den Laubbäumen liegt die Eiche mit einem Anteil von etwas über 2 Prozent am heimischen Gesamtholzbestand an zweiter Stelle hinter der Buche. In Quadratkilometer umgerechnet kann man somit festhalten, dass etwa ein Prozent des Bundesgebietes, also 830 km² Eichenwälder sind. Das entspricht ziemlich genau der doppelten Fläche von Wien.
Weltweit gesehen ist die Eiche auf der gesamten Nordhalbkugel zu finden – von Nordamerika über Europa bis Asien.
Österreich ist ein sehr Waldreiches Land. 48 Prozent der Fläche sind bewaldet, mit einem deutlichen Überhang an Nadelbäumen:
EICHE – ein kurzer Steckbrief
Name allgemein:
Eiche (lat. Quercus)
Baumfamilie:
Laubbaum, Buchengewächse
Häufigste Arten in Österreich:
Stiel-, Trauben-, Flaum- und Zerreiche
Max. Höhe:
30 bis 40 Meter (selten bis zu 50 Meter)
Blattform:
Eiförmig, seitlich gebuchtet
Blütezeit:
April / Mai
Früchte:
Eicheln (Nussfrüchte)
Erscheinung:
sommergrün
Häufigste Nutzung:
Nutzholz für Möbel-, Hoch- & Tiefbau, Herstellung von Fässern
WIE SIEHT EINE EICHE AUS?
Der wohl markanteste Wiedererkennungswert der Eiche liegt in ihren Blättern. Selbst ungeübte Naturliebhaber erkennen das eiförmige und seitlich eingebuchtete Laub der Eiche. Am allerleichtesten jedoch ist dieser Baum an seinen Früchten, den Eicheln zu erkennen, die entweder am Baum hängen oder am Boden liegen. Eicheln zählen gemeinsam mit den Bucheckern der Buche zu den absoluten Lieblingsspeisen der Wildschweine. Wenn diese Bäume ausreichend Früchte tragen, stehen diese beim Wildschwein gleich für mehrere Monate am Speiseplan:
4 EICHENARTEN
Sind in Österreich hauptsächlich zu finden – Stieleiche, Traubeneiche, Flaumeiche, Zerreiche. Am besten zu unterscheiden sind die verschiedenen Arten, indem man sich die Blätter bzw. Früchte ansieht:
Bei der Stieleiche
haben die Eicheln, wie der Name schon sagt einen langen Stiel.
Bei der Traubeneiche
hängen sie an einem kurzen Stiel nah beisammen, ähnlich einer Traube.
Die Flaumeiche
ist an den leicht behaarten und daher flaumigen Blättern zu erkennen. Ihre Eicheln sitzen sehr kurzstielig direkt an den Ästen. Die Flaumeiche ist kleiner als die zuvor genannten und sie wächst nicht gerade, sondern eher geschlungen.
Die Zerreiche
hat es wie die Flaumeiche auch gerne etwas wärmer und trockener, daher treten die beiden Eichenarten auch oft gemeinsam auf. In Österreich wird sie eher als Garten-, Park- und Zierbaum verwendet.
DER STAMM
ist in der Regel gerade und schließt mit einer hochangesetzten vollen Krone ab. Eichen wachsen im Bestandsschluss, das bedeutet, dass die Baumkronen aneinandergrenzen. Eichenwälder sind daher von Natur aus sehr schattige Plätze.
Alte Eichen verfügen über einen sehr massiven Stamm der gut und gerne einen Umfang von fünf bis acht Metern haben kann. Die Farbe des Stamms und seiner Rinde verändert sich im Laufe der Jahre. Die jungen Eichenarten, die in Österreich am häufigsten vorkommen, sind hell, eher weißgräulich und werden erst mit zunehmenden Jahren dunkler. Ihr Stamm hat dann eine braune Färbung.
Typisch ist die deutliche Borkenbildung. Die Borke ist die äußerste Schicht der Rinde die den Baum vor Kälte, Feuchtigkeit, Sonne und Hitze schützt.
Eichen wachsen relativ langsam und haben also eine lange Umtriebszeit (Zeitraum von Bestandsgründung bis zur Verarbeitung). Nach einer raschen Wachstumsphase in den ersten drei bis fünf Jahren, muss man dann schon ein Menschleben lang warten um diesen Baum sinnvoll als Holzlieferanten nutzen zu können. Auch darin unterscheidet sich die Eiche von anderen Bäumen, die bereits nach rund 30 Jahren „nutzbar“ sind.
Die ersten Eicheln tragen Eichen oft erst nach 40 Jahren. Größere Mengen – von etwa 150 Kilogramm – tragen sie ab 60 oder 80 Jahren. Dafür werden Eichen vergleichsweise alt. 500 Jahre und mehr sind keine Seltenheit. Die angeblich älteste Eiche Europas steht in der Steiermark und ist 1.000 Jahre alt.
Die Eiche gilt allgemein als Symbol und Synonym für Kraft, Ausdauer und Treue. Das mag an ihrer Beständigkeit liegen, die sie auch aufgrund ihrer Wurzeln hat. Als Tiefwurzler gelangt die Eiche nämlich auch an versickertes Regenwasser oder Grundwasser und tiefliegende Nährstoffe. Zudem ist sie dadurch besser verankert und kann starken Stürmen besser als andere Baumarten trotzen.
Je größer die Stürme, desto fester wurzelt die Eiche.
Deutsches Sprichwort – Autor unbekannt
NAMENSHERKUNFT
und SYMBOLIK
Der Name „Eiche“ kommt aus dem Germanischen. Dort wurden anfangs alle Bäume „Eik oder Aik“ genannt. Forschungen zufolge wurden auch Schiffe als „Aik“ bezeichnet, was vermuten lässt, dass Eichenholz schon früh bevorzugt für den Schiffbau verwendet wurde.
Symbolik im Laufe der Zeit
Die Eiche steht heute oft für Kraft, Ausdauer, Stärke und Treue. Doch das war nicht immer so:
- In der griechischen und römischen Götterwelt gilt die Eiche als Baum der Götterväter Zeus und Jupiter. Der Eichenwald bot den Menschen und Tieren von damals alles was sie brauchten.
- Der Name der griechischen Waldnymphen, der „Dryaden“ stammt vom griechischen Wort „drys“ für Eiche ab.
- Auch bei den Kelten stammt ein wichtiges Wort vom damaligen Wort für Eiche: Der Druide leitet sich vom Wort „duir“ (keltisch Eiche) ab.
- Bei verschiedenen Germanenstämmen wurden Bäume, oftmals Eichen, als Baumheiligtümer verehrt.
- In der Barockzeit war sie vor allem in der bildenden Kunst ein Symbol für Leben.
- Im 18. Jahrhundert wurde sie im deutschsprachigen Raum zum beliebten Wappenbaum und damit zum Zeichen für Stolz und Freiheit.
- In der Zeit der Romantik (spätes 18., frühes 19. Jahrhundert) war sie das Symbol der Hoffnung. Auch deshalb ziert sie heute noch die deutschen Cent-Münzen.
- Zum Symbol des Kampfes und des Heldentums tritt das Eichenlaub erstmals am Beginn des 19. Jahrhunderts auf. Leider wurden später, im 20. Jahrhundert in der Zeit der Nazis, sowohl die Eiche als auch das Eichenlaub zu tragenden Symbolen von Tyrannei und Schreckensherrschaft.
- Das tat der positiven Symbolkraft aber letztendlich keinen Abbruch. Noch heute ist vor allem das Eichenlaub ein gerne verwendetes Symbol, eben für Ausdauer, Beständigkeit und Treue.
Die Eiche im Keltischen Baumkreis
Laut der keltischen Mythologie übertragen sich die Eigenschaften der Bäume auf die Menschen, wodurch ein eigenes Baumhoroskop entsteht. „Am Himmel“ in Wien, Nahe dem Cobenzl befindet sich zum Beispiel ein derartiger Baumkreis – ein beliebtes Ausflugziel für viele Familien.
Der Eiche ist – wie der Buche, der Birke und dem Olivenbaum auch – nur ein einziger Tag zugeordnet. Der Tag der Eiche ist der 21. März. Demnach brauchen Menschen, die an diesem Tag geboren sind – wie die Eiche auch – Freiraum. Sie sind Macher und handeln gleichermaßen vernünftig wie auch intuitiv. Es ist diese Mischung, mit der die Eichen ihre Ideen erfolgreich umsetzen können.
Die Eiche als Namensgeber
Wie stark die Eiche in unseren Breiten verwurzelt ist, zeigt sich auch in der Tatsache, dass sie als häufiger Namensgeber für Tiere, Orte und Familien gut ist.
Gleich ob Eichhörnchen, Eichgraben oder Eichendorff, dieser Baum ist in unserem Sprachgebrauch oft gegenwärtig.
WELCHE SCHÄDLINGE
befallen die Eiche?
Gerade in den letzten Jahren ist der Eichenprozessionsspinner im Frühjahr in aller Munde. Seine Raupen können ganze Bäume leerfressen. Bekannt sind sie jedoch, weil ihre feinen Härchen leicht abbrechen und so beim Menschen unangenehme Folgeerscheinungen bewirken. Eingeatmet führen sie zu einer Reizung der Atemwege, auf der Haut lösen sie einen Juckreiz aus.
Weitere Schädlinge sind der Grüne Eichenwickler, der gemeine Frostspanner oder der Schwammspinner. Allen ist gemein, dass ihre Raupen – wie jene der Eichenprozessionsspinner im Frühjahr großen Schaden anrichten.
SCHÜTZEN SIE
UNSEREN WALD
Werfen Sie keinen Mist in das „Wohnzimmer unserer Tiere“.
Passen Sie Ihre Lautstärke an den Lebensraum Wald an.
Nutzen Sie die Wald- und Forstwege.
Halten Sie respektvollen Abstand.
Erfahren Sie mehr über den:
UNSERE
LESE-EMPFEHLUNG
Bildquellen für diesen Beitrag:
Pixabay
DIESEN
BEITRAG TEILEN