Hirschleder überzogene Sitzmöbel von Designerin Kiki Astner - Jagdfakten.at informiert

Ein Projekt von Kiki Astner

An der Dutch Design Week in den Niederlanden dreht sich alles um zukunftstaugliches: Zero Waste und Stühle aus gepressten Pflanzen.
Mittendrin: Designerin Kiki Astner und ihre mit Hirschleder überzogenen Sitzmöbel.

HIRSCHLEDER

goes Dutch Design Week

Es scheint in dieser Woche in Eindhoven nicht so sehr um den letzten Schrei zu gehen, als darum, dass es noch einen nächsten gibt. Nachhaltigkeit ist das Gebot der Stunde. In ist, was grün ist und ohne Ablaufdatum auskommt. Diese Anforderungen bringen das Traditionsmaterial Hirschleder wieder hoch in Kurs, findet die Grazer Designerin Kiki Astner und präsentiert ihr Projekt „Subderma“, zu Deutsch: Unter die Haut.

Hirschleder überzogene Sitzmöbel von Designerin Kiki Astner - Jagdfakten.at informiert
Credit: Ruud Balk, Kazerne Eindhoven

Altes Handwerk
neu interpretiert

Dabei geht es der Absolventin der Design Academy Eindhoven um ein naturnahes Produkt und darum, ein traditionelles Handwerk in modernen Kontext zu setzen. Gelernt hat sie die feine Verarbeitung von Leder von niemand geringerem als Alexander Profus, dem letzten Säcklermeister Wiens. Zwei Wochen hat sie ihm über die Schulter geschaut, um das Handwerk des Lederhosenmachens zu studieren und schließlich ihr ganz eigenes Projekt daraus zu entwerfen.

Leben und Tod sichtbar machen

 

„Für die Stühle wurde das Handwerk des Säcklers in neues Design umgesetzt und zugleich der Fokus auf das naturnahe Material gerichtet,“ erklärt Kiki Astner. Denn: Was naturnah und echt ist, kommt nicht ohne Fehlerhaftigkeiten aus.

Dasselfliegen- und Zeckenbisse, die zur gegerbten Haut eines Wildtieres gehören, bessert die Designerin nicht aus, im Gegenteil: Sie hebt diese mit feinen Stickereien hervor. Damit zeugt das Produkt von seiner Herkunft: „Das Tier, sein Leben und sein Tod sollen sichtbar gemacht werden.“

Hocker mit Lederhosenlatz

Die Sitzobjekte, die bei der Dutch Design Week ausgestellt werden, orientieren sich in ihrer Form an der Perfektion der Lederindustrie: Clean, stylish, ohne Lehnen. Im Kontrast dazu steht das Traditionshandwerk des Säcklers, das Astner bei der Verarbeitung des Hirschleders umgesetzt hat. Der Hocker verfügt über einen Lederhosenlatz, an den Seiten sind die typischen Hirschknöpfe angebracht.

Hirschleder:
In wie nie

Ausgestellt wird das Projekt Subderma noch bis April im Rahmen der Gruppenausstellung Human = Non Human in der Kazerne in Eindhoven. „In der Ausstellung dreht sich alles um alternative Materialen und darum, alltägliche Dinge neu zu designen. Da ist das Hirschleder gut platziert,“ sagt Kiki Astner.

UNSERE
LESE-EMPFEHLUNG

Bildquellen für diesen Beitrag: © Nicole Marnati – Titelbild, © Ruud Balk, © Kiki Astner
Autor für diesen Beitrag: J. Egger / Jagdfakten.at

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