Schmetterling auf Blumenwiese - ein insektenfreundlicher Garten: Jagdfakten.at informiert

So schafft man im Garten einen
Lebensraum für Wildbienen, Schmetterlinge & Co.

Was macht einen Garten eigentlich insektenfreundlich?
Und wie können wir Erfahrungen aus dem Wald in die Gestaltung des heimischen Grüns einbringen? Hier finden Sie die passenden Antworten.

INSEKTENFREUNDLICHER
GARTEN

Der Wald ist für Jäger nicht nur ein Jagdrevier, sondern auch ein schützenswerter Lebensraum. Wer sich dem Schutz der Natur verschrieben hat, sollte diesen Gedanken aber auch im eigenen Garten weitertragen. Denn insektenfreundliche Gärten bieten nicht nur wichtigen Lebensraum für Wildbienen, Schmetterlinge und Käfer, sondern leisten auch einen wesentlichen Beitrag zur Förderung der Biodiversität – eine Grundlage für das Überleben vieler Wildtiere und Pflanzenarten.

Strukturvielfalt
im Garten

Jeder Naturliebhaber weiß, dass ein gesunder Wald aus einem Mix unterschiedlicher Biotope besteht – Lichtungen, Totholz, Wasserstellen und schattige Bereiche ergänzen sich zu einem vielseitigen Ökosystem. Dieses Wissen lässt sich leicht auf den Garten übertragen.

Ein insektenfreundlicher Garten sollte demnach möglichst vielfältig gestaltet sein. Dazu gehören:

  • Blühwiesen statt Zierrasen: Kurz geschorener Rasen bietet kaum Nahrung oder Unterschlupf für Insekten. Eine Wildblumenwiese, die aus heimischen Arten besteht, lockt hingegen Schmetterlinge, Wildbienen und Hummeln an.

  • Hecken aus heimischen Gehölzen: Haselnuss, Weißdorn, Wildrose und Schlehe sind wertvolle Nahrungsquellen und bieten Schutz vor Witterung.

  • Totholzecken: Viele Insekten, wie der Hirschkäfer, benötigen morsches Holz als Brutplatz. Ein kleiner Bereich im Garten kann bewusst „wild“ bleiben, um solchen Arten Lebensraum zu bieten.

Die richtige Pflanzenwahl:
heimisch statt exotisch

 

Im Wald zeigt sich die Stärke heimischer Pflanzen:
Sie sind perfekt an die lokalen Bedingungen angepasst und dienen Wildtieren als Nahrung und Schutz. Dasselbe Prinzip gilt für den Garten.

Exotische Zierpflanzen wie Rhododendron oder Thujen mögen ja recht fesch aussehen, haben jedoch keinen ökologischen Nutzen. Heimische Pflanzen wie Kornelkirsche, Blutweiderich oder Glockenblumen sind wahre Schätze für die Insektenwelt.

Ein besonderer Fokus sollte auf Pflanzen gelegt werden, die über einen langen Zeitraum blühen, um das ganze Jahr über Nahrung anzubieten. Besonders wertvoll sind hier Frühblüher wie Krokusse und Schneeglöckchen für die ersten Wildbienen im Frühling, Sommerblüher wie Lavendel und Salbei, die Schmetterlinge und Hummeln anlocken, sowie Spätblüher wie Efeu und Astern, die bis in den Herbst hinein Nahrung liefern.

Ein Zuhause für Wildbienen und Schmetterlinge

Wildbienen sind für die Bestäubung vieler Pflanzen unverzichtbar. Doch ihre Lebensräume schwinden rasant. Mit einfachen Mitteln können Gärten zu einem Paradies für diese fleißigen Insekten werden:

Sandige Flächen: Viele Wildbienenarten nisten in offenen Bodenstellen. Ein sandiger Bereich im Garten kann daher als Brutplatz dienen.

Insektenhotels: Eine Nisthilfe aus Lehm oder Holzscheiben mit Bohrlöchern bietet Wildbienen Unterschlupf. Wichtig ist jedoch die korrekte Bauweise, da ungeeignete Materialien Schädlinge anlocken können.

Pflanzen für Raupen: Nicht nur die Schmetterlinge selbst, sondern auch ihre Raupen benötigen Nahrung. Brennnesseln sind hier unverzichtbar.

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Ein insektenfreundlicher Garten bietet
Wasser als Lebenselexier

Wie im Wald, so auch im Garten: Wasserquellen sind essenziell für die Tierwelt. Ein kleiner Teich oder eine flache Wasserschale mit Ausstiegsmöglichkeiten für Insekten kann Gold wert sein. Wer noch einen Schritt weitergehen möchte, kann einen naturnahen Teich mit Röhricht und Seerosen anlegen, der Libellen und Wasserläufern ein Zuhause bietet.

Natürliche
Schädlingsbekämpfung

Weil chemische Pflanzenschutzmittel und Kunstdünger das natürliche Gleichgewicht stören und Nützlinge gefährden, ist es ratsam, auf natürliche Methoden zurückzugreifen. So fressen beispielsweise Marienkäfer und Florfliegen Blattläuse in rauen Mengen. Durch den Bau von Insektenhotels oder das Anlegen von Brennnesselstreifen lassen sich solche Nützlinge gezielt fördern. Auch selbst hergestellter Kompost stärkt die Bodenfruchtbarkeit und kommt ohne chemische Zusätze aus.

Kirschessigfliegen befallen vor allem weiche Früchte wie Kirschen und Beeren und legen ihre Eier in die Früchte. Stellen Sie also Fallen mit Apfelessig und etwas Spülmittel in der Nähe der betroffenen Pflanzen auf.

UNSERE
LESE-EMPFEHLUNG

Bildquellen für diesen Beitrag: © Pixabay
Autor für diesen Beitrag: U. Macher / Jagdfakten.at

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