… Landwirte und Jäger zusammenarbeiten, um den Mähtod des Wildes zu vermeiden?
Das Reh findet seinen optimalen Lebensraum in strauchreichen Mischwäldern mit Feld- und Wiesenanteilen. Der Nachwuchs wird meist auf offenen Flächen zur Welt gebracht. Mähmaschinen stellen für das Jungwild eine tödliche Gefahr dar: Die breiten Mähwerke mit hohen Mähgeschwindigkeiten haben während der Erntezeit zu einem drastischen Einbruch der Bestände von Feldhasen, Federwild und kleineren Bodenbrütern geführt.
Landwirte und Jäger arbeiten zusammen und versuchen
durch folgende Maßnahmen, den Mähtod von Wildtieren zu verhindern:
Sie stellen am Vortag der Mahd an Stangen flatternde Kunststoffsäcke sowie Baustellenlampen als Scheuchen auf. Diese sollen die Rehgeißen veranlassen, in der Nacht ihre Kitze aus der Wiese herauszuholen und diese in nicht gefährdete Wiesen oder im Wald abzulegen. Wichtig ist dabei, dass dies erst am Tag vor dem Mähen durchgeführt wird, da sich das Wild sonst schnell an die Maßnahmen gewöhnt.
Technische Wildretter, die an den Traktoren befestigt werden, weisen leider immer noch Mängel auf oder sind schlicht zu teuer, um sie in großen Mengen einzusetzen. Sie haben Infrarot- und Mikrowellensensoren, um Temperaturunterschiede und Wassergehalt der Umgebung zu messen. Wildtiere werden so als „warmes Wasser“ von Wiese, Steinen und Boden unterschieden.
Infrarot-Wildretter, die – vom Jäger getragen – vor der Mahd eingesetzt werden, zeigen bei richtiger Handhabung sehr gute Erfolge, außer bei Feldhasen und Bodenbrütern.
Auch der Einsatz von Wildrettersirenen, die mittels Magnet auf das Mähwerk oder am Traktor montiert werden, ist erfolgreich. Der Ton der Sirenen veranlasst Wildtiere auszulaufen. Bei Rehkitzen, deren Drückinstinkt noch vorhanden ist, bringen diese Sirenen aber auch nichts.
Eine wirksame Methode zur Reduktion des maschinenbedingten Mähtodes von Wildtieren ist das „Mähen von innen nach außen“. Hier werden gefährdete Tiere nach außen, in sichere Nachbarflächen, „gedrängt“. Frisch gesetzte Tiere sowie Gelege werden dabei zwar nicht gerettet, aber Tieren im Alter von zwei bis drei Wochen ist eine Flucht bereits möglich. Für die Landwirte ist diese Methode meist kein größerer Zeitaufwand.
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