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Frühlingsbote in Land und Stadt:

Leicht pfeifend-rauschende Flügelschläge, auf jeder Halsseite ein weißer Fleck, am Vorderrand der Flügel ein weißer Streifen, Flügelspannweite bis knapp 80 cm, Flughöhe bis auf 3.000 Meter. Taube ist nicht gleich Taube, die Ringeltaube schon gar nicht. Sie ist eine von über 300 Taubenarten weltweit und die größte Taubenart Mitteleuropas. Die Ringeltaube ist auch keine Stadttaube, sondern gehört zur Spezies der Wildtauben.

DIE RINGELTAUBE

Die Taube am Dach…

An Wildtauben gibt es in Oberösterreich noch drei andere Arten: die Hohltaube, die Türkentaube und die Turteltaube (ja, die gibt es tatsächlich). „Die Ringeltaube ist sowohl Standvogel, überwintert also vor Ort, als auch Zugvogel. Macht also das, wovon wir gelegentlich in der grauen Winterzeit träumen, „Urlaub“ in den sonnigeren Gefilden des Mittelmeerraums“, so Wildbiologe Mag. Christopher Böck. Ringeltauben kommen praktisch überall in Europa vor, auch hinein bis nach Sibirien und Nordafrika.

Seit einigen Wochen sind sie wieder in unsere Heimat zurückgekommen, haben Balzzeit und brüten den Nachwuchs aus. Zwei bis dreimal übrigens pro Jahr. Und sie sind Gott sei Dank nicht vom Aussterben bedroht, in Europa wird ihr Bestand auf 18 bis 34 Millionen Stück geschätzt!

Vom Kornfeld

Böck weiter: „Die Ringeltaube als Wildtaube war bei uns ursprünglich ein scheuer Vogel, „wohnhaft“ in kleinen Wäldern, an Waldrandgebieten, in Alleen, alles vor allem in der Nähe von Äckern. Dort finden sie reichlich pflanzliche Nahrung vor, von der sie sich hauptsächlich ernähren. Insekten und Regenwürmer spielen in ihrem Fressverhalten eine geringe Rolle.“ Und sie wohnen auch heute noch vor allem am Land.

Ringeltauben können aber auch große Schäden an Ackerkulturen wie Soja, Sonnenblumen oder Getreidearten verursachen, wenn sie in Scharen einfallen und entweder die frische Saat auspicken oder andererseits das reife Getreide zehnten.

Ringeltauben in der Stadt

 

In den letzten Jahren sind Ringeltauben aber verstärkt wie manche andere „Landbewohner“ auch in die Städte übersiedelt, Kulturfolger heißen sie deshalb im Fachjargon. Und sie finden in den Städten ebenfalls ein reichhaltiges Speiseangebot und sogar manches Neue vor. Ihr lautes „Kuru Kuru“ ist weithin vernehmbar.

Auf dem Teller

Bejagt werden Ringeltauben in Österreich vor allem in den Wintermonaten, abhängig vom jeweiligen Bundesland.

Ihr Fleisch, vor allem das zarte und schmackhafte Brüstchen, ist eine wahre Delikatesse, in einigen Ländern viel mehr geschätzt als kulinarischer Leckerbissen als bei uns. Ringeltaubenfleisch ist ein Wildbret von höchster Güte, regional, sehr cholesterin- und fettarm. Das Fleisch der Ringeltaube ist sogar als Diätkost geeignet, die Suppe hilft durch bestimmte Eiweiß- und Zinkgehalte gut gegen Erkältung, Husten und Schnupfen. Soul Food eben.

Save the Date, merken Sie also schon jetzt vor: Im kommenden Herbst einen Jäger kontaktieren und es einmal mit Ringeltaubenbrüstchen im Speckmantel versuchen. Ein Genuss, den man sich nicht entgehen lassen sollte.

UNSERE
LESE-EMPFEHLUNG

Bildquellen für diesen Beitrag: © Ch. Böck | © Pixabay
Autor für diesen Beitrag: Jennifer Fürst-Holzinger

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