DIE ENTE

Keiner anderen Vogelart begegnen wir so oft wie der Ente. Kaum ein Teich, ein Park wo wir sie nicht sehen.

  • Wussten Sie, dass Enten nicht das ganze Jahr fliegen können?
  • Woran man Schwimm- von Tauchenten unterscheiden kann und
  • warum manche Schwimmvögel „Anlauf nehmen müssen“ bevor sie fliegen?

Finden Sie die Antworten darauf in diesem Artikel! Außerdem erwartet Sie ein interessanter Steckbrief zur STOCKENTE, dessen Männchen während der Brutzeit ein Prachtkleid trägt, das IHN leicht von IHR unterscheiden lässt.

Enten sind Schwimmvögel

Sie gehören – gemeinsam mit Gänsen und Schwänen – zur Gattung der Gänsevögel. Schwimmvögel sind auch für Laien leicht zu erkennen: an den Schwimmhäuten zwischen ihren Zehen.

Schwimmvögel gehören zur Gruppe der Wasservögel. Allesamt verbindet sie ein gemeinsamer Lebensraum bei Gewässern oder Feuchtgebieten. Trotzdem sind in dieser Gruppe teils sehr unterschiedliche Vogelarten zusammengefasst.

Wasservögel lassen sich in folgende Ordnungen untergliedern:

  • Schwimmvögel
  • Stelzvögel
  • Watvögel
  • Sumpfvögel

Die in Österreich heimischen Enten lassen sich in zwei Gruppe einteilen:

Schwimmenten und Tauchenten

Schwimmente, Tauchente, JAGDFAKTEN Österreich

Unterscheiden können Sie die beiden durch diese Merkmale:

1. Bei der Schwimmente ist der „Bürzel“ (Schwanzwurzel des Vogels) sichtbar, bei der Tauchente nicht.

2. Schwimmente gehen nur mit dem Kopf unter Wasser geht, um an der Wasseroberfläche oder im seichten Wasser nach Nahrung zu suchen.

Tauchenten können bis zu 3 Meter tief tauchen. Sie sind in der Regel rund 30 Sekunden unter Wasser, im Extremfall sogar bis zu einer Minute. Als Nahrung bevorzugen Tauchenten Kleintiere und Muscheln.

Schwimmenten ernähren sich zumeist von Samen, Wasserpflanzen und wirbellosen Tieren, wie zum Beispiel Insekten. Sie gehen auch immer wieder an Land, wo sie z.B. Schnecken fressen. 

3. Die Beine der Schwimmente liegen nur knapp hinter der Körpermitte. An Land wird der Körper daher waagrecht getragen. Tauchenten haben die Beine deutlich weiter hinten, so dass sie an Land fast aufrecht gehen.

4. Der letzte wesentliche Unterschied: Schwimmenten starten ihren Flug ohne Anlauf, Tauchenten mit Anlauf.

TauchenteSchwimmente

Fliegen und Gefiederwechsel

Im Vergleich zu anderen Vögeln sind Gänsevögel verhältnismäßig schwer. Zudem haben sie eine vergleichsweise geringe Flügelfläche. Aber wenn sie in der Luft sind, können Enten weite Strecken zurücklegen! Und zum Teil bis zu 8.000 Meter hoch fliegen.

Gleitphasen während des Flugs – wie wir sie von der Möwe oder dem Adler kennen – sind für Enten nicht möglich. Sie müssen ihre Flügel im Flug andauernd bewegen, bis zu 300 Mal pro Minuten. Apropos Fliegen:

Wussten Sie, dass Enten nicht das ganze Jahr fliegen können?

Im Unterschied zu Greifvögeln oder domestizierten Ziervögeln – wie z.B. Wellensittiche – findet der Gefiederwechsel („Mauser“) bei Enten nicht einzeln, sondern gleichzeitig statt. Während dieser Zeit sind Enten für einige Wochen flugunfähig. Was von Natur aus nichts ausmacht, da sie ihre Nahrung auch schwimmend oder tauchend einnehmen können.

Bekanntesten Schwimmenten-Arten in Österreich:

  • Stockente
  • Schnatterente
  • Löffelente
  • Pfeifente
  • Krickente
  • Knäkente
  • Spiessente

Bekanntesten Tauchenten-Arten in Österreich:

  • Kolbenente
  • Tafelente
  • Moorente
  • Reiherente
  • Schellente
  • Zwergsäger
  • Gänsesäger

Nach diesen allgemeinen Enten-Informationen möchten wir Ihnen nun die Stockente näher vorstellen:

STOCKENTE
Ein kurzer Steckbrief

Der Name „STOCKENTE“

leitet sich vermutlich vom „Baumstock“ ab.
Nicht selten brüten Stockenten ihre Eier in hohlen Baumstümpfen oder -stöcken in ufernahen Wäldern aus.

Lebensraum

Die Stockente ist die mit Abstand häufigste Wasservogelart in Österreich. Sie kommt mit Ausnahme der Alpen nahezu im gesamten Bundesgebiet vor. Der Mensch stört sie nicht. Sie ist sehr anpassungsfähig und stellt kaum Ansprüche an ihren Lebensraum.

Stockenten besiedeln alle Arten von Still- und Fließgewässern, solange das Ufer halbwegs bewachsen ist und sie ausreichend Nahrung in Wassernähe vorfinden. Prinzipiell sind Stockenten keine Zugvögel. Es kann sein, dass sie in Österreich überwintern, wenn die besiedelten Gewässer nicht zufrieren. Ansonsten ziehen sie weiter in den Süden. Dabei legen sie bei einer Geschwindigkeit von bis zu 90 Kilometer pro Stunde Tagesstrecken von bis zu 500 Kilometer zurück.

Aussehen

Das “Prachtkleid” des Erpels ist durch sein glänzend grünes Gefieder am Kopf, das weiße Band am Hals und das hellgraue Gefieder an den Seiten geprägt. Im Sommer legt er sein Prachtkleid ab.

Im so genannten “Schlichtkleid” ähneln die Männchen dann den Weibchen. Zumeist verrät dann nur der Schnabel, ob man es mit einer Ente (orange) oder einem Erpel (gelb) zu tun hat.

Paarungszeit & Brutzeit:

 

Stockenten gehen saisonweise Verpaarungen ein. Die Paarungszeit beginnt dabei manchmal schon im Herbst und dauert bis zur Brutzeit im Frühling. Der Erpel verteidigt in dieser Zeit sein Weibchen gegenüber anderen Männchen. Reviere hingegen werden in der Regel nicht verteidigt.

Die Paarung findet fast ausnahmslos im Wasser statt. Die Brutzeit dauert rund 4 Wochen.

Nahrung:

 

Als Schwimmente sucht auch die Stockente ihre Nahrung im Flachwasser. Dabei hat ihr breiter Schnabel eine besondere Bedeutung:

Ausgestattet mit bis zu 80 Lamellen funktioniert er wie eine Filteranlage. Das Wasser wird durch die Lamellen gesiebt und die Nahrungsteilchen herausgekämmt, bevor das Wasser wieder aus dem Schnabel fließt.

Jungenten bevorzugen vor allem Insekten und Schnecken. Ältere Enten ernähren sich hingegen vorwiegend von Pflanzen, sowohl im Wasser als auch an Land. Besonders beliebt sind übrig gebliebene Getreidekörner von nahgelegenen, bereits abgeernteten Feldern.

Begriffe zur ENTE
aus der Jägersprache

 

  • Ente = weibliches Tier
  • Erpel (oder Enterich) = männliches Tier
  • Jungente = Jungtier
  • Alle Jungtiere gemeinsam (ohne Muttertier) = Geheck
  • Geheck + Ente = Schof
  • Mehrere Schofe = Flug

UNSERE
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Bildquellen für diesen Beitrag: Jagdfakten.at/L. Molter

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