Eine der Hauptaufgaben des Jägers ist es, für Artenvielfalt zu sorgen: die Vielfalt der unterschiedlichen Arten und das Artengleichgewicht zu erhalten.
Es geht also darum, dafür zu sorgen, dass gefährdete Tierarten die Möglichkeit haben, sich wieder zu verbreiten – sie also zu schonen – und andere Tierarten, die sich zu rasch ausbreiten und andere Tierarten gefährden, zu bejagen.
Der Mensch greift schon seit vielen hunderten Jahren in die Natur ein und hat die natürlichen Fressfeinde (Bär, Wolf etc.) zahlreicher Wildarten weitgehend vertrieben. Diese muss er nun ersetzen, um den wachsenden Wildbestand zu regulieren.
Wenn nun gewisse Arten bei uns überhand nehmen – etwa invasive Zuwanderer wie Mink (amerikanischer Nerz), Waschbär, Marderhund und Goldschakal – und andere Arten gefährden – etwa Bodenbrüter wie Trappe, Auer-, Birk- und Haselwild, aber auch Fasan und Rebhuhn –, trägt der Jäger durch Regulation der Beutegreifer zur Erhaltung des Artengleichgewichts bei.
Aktuell richten Hirsche und Wildschweine große Schäden in Land- und Forstwirtschaft an und müssen daher deutlich reduziert werden. Außerdem wird zurzeit weniger Rot- und Schwarzwild erlegt, als der jährliche Zuwachs ausmacht – zu wenig. Die Abschüsse müssten deutlich darüber liegen. Denn: Aus 50 Rehen werden in fünf Jahren über 500 Rehe.
Artengleichgewicht
Wie funktioniert das System der Abschussplanung?
Die Zahl der zu erlegenden Tiere ist nicht zufällig gewählt. Sie hat auch nichts mit einer „Schießwut“ der Jäger zu tun. Bei Reh, Hirsch und Gämse werden aufgrund des Verbisses an den Bäumen im Wald Abschusspläne erstellt. Sie legen die Anzahl der zu erlegenden Tiere fest.
Doch nicht alleine die Abschusshöhe ist relevant. Es wird auch auf die Struktur der Wildbestände achtgegeben. Mittelalte und erfahrene Tiere werden geschont, junge und alte dagegen vermehrt erlegt. Dies hat mit dem Kreislauf der Natur zu tun, denn auch im natürlichen Zyklus ist die Jungensterblichkeit zum Teil erheblich, und natürlich verenden auch ältere Tiere eher als die vitalen in der sogenannten Mittelklasse.
Außerdem wird auf ein ausgeglichenes Geschlechterverhältnis geachtet. Durch die richtige Bejagung wird Verbiss, also das Abbeißen der kleinen Baumwipfel durch Rehe, Hirsche oder Gämsen im Wald, aber auch das Schälen (der Rinde von größeren Bäumen) durch Rotwild minimiert.
Die Abschussplanung muss bei Strafe von der Jägerschaft erfüllt werden. Sie dient schließlich sowohl der Arterhaltung als auch der Lebensraum- und Naturerhaltung.
UNSERE
LESE-EMPFEHLUNG
Bildquellen für diesen Beitrag: Jagdfakten.at/L. Molter
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