Ist das Wild einmal bejagt und erlegt, wird das Tier verwertet. Doch nicht nur das Fleisch und die Innereien von Wild können genutzt und verkocht werden, auch viele andere Teile der Tiere werden weiterverarbeitet und bekommen einen neuen Sinn.
WILD
sinnvoll verwerten
Federn von Auerwild und Gams-, Hirsch- sowie Dachs- und Saubärte verwendet man als Zierde auf dem Hut – siehe „Der Jäger und seine Kleidung“ – oder als Wandschmuck.
Rohe Knochen können an die Hunde verfüttert werden; gekocht können sie auch gut sein zur Zubereitung von Brühe.
Die Haut mit Fell wird je nach Wildart anders genannt, etwa beim Niederwild wie Fuchs, Marder, Feldhase, Iltis, Waschbär, Nutria und Bisam „Balg“, bei Rehwild, Rotwild, Gams, Steinwild, Damwild und Muffelwild „Decke“ und bei Sau und Dachs „Schwarte“.
Die Felle und das Leder finden in der Bekleidung Verwendung bei Mänteln, Mützen, Jacken und Krägen, im Heimbereich als Vorleger, Decke oder Dekoration. Insbesondere im ländlichen Bereich beliebt sind die Hirschlederhose oder Gamslederhose. Diese sind viel hochwertiger als die handelsübliche Lederhose und auch um einiges teurer.
Wild sinnvoll verwerten – das spielt auch eine Rolle bei der Verarbeitung von Fellen zu Kostümen, etwa für traditionelle Krampus- und Perchtenläufe. Für die Verarbeitung der Häute mit dem Fell sind Gerbereien verantwortlich. Weißgerber etwa stellen aus Kitzhäuten ein mit Alaun gegerbtes, naturweißes, feines und weiches Handschuhleder sowie Pelzfelle her. Sämischerer verarbeiten Wildhäute mit Hilfe der gerbenden Wirkung von Fischtran in naturgelbes, weiches und griffiges Leder. Chromgerbung mit Chromsalz macht das Wildleder weniger schmiegsam, dafür umso widerstandsfähiger.
Zähne wie Grandl (Eckzähne) des Rotwildes verarbeiten Juweliere zu Schmuck. Auch Geweihe wie Rehgeweihe und Hirschhorn können zu Hals-, Arm- und Ohrschmuck, Verschlüssen, Knöpfen oder Reversschmuck gemacht werden.
Gemeinsam mit (Halb-)Edelsteinen, Perlen, Gold oder Silber zieren sie die Dame oder den Herrn in Tracht. Die Hauer und Haderer (Zähne) der Schwarzwildkeiler können in Silber gefasst oder auch auf einem Holzschild montiert werden. Schädel und Geweihe sowie Krucken werden gerne zur Trophäe bzw. als Wandschmuck verarbeitet.
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Bildquellen für diesen Beitrag: Jagdfakten.at/L. Molter
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