Im Spätherbst und Frühwinter sind viele Kinder in der Natur draußen. Sie freuen sich über den ersten Schnee und bestaunen Spuren die sie darin finden. Bei Ausflügen mit den Eltern, dem Kindergarten, der Schule, aber auch bei geführten Touren mit BiologInnen, erfahren sie wie sich Tiere im Winter verhalten.
In diesem Artikel beantworten wir folgende Fragen:
- Welche Tiere halten Winterruhe oder Winterschlaf, welche verfallen in Winterstarre?
- Was ist der Unterschied zwischen Winterruhe und Winterschlaf?
- Was essen Tiere im Winter, wie halten sie sich warm?
- Was bedeutet Winterstarre?
- Warum ziehen manche Vogelarten in den Süden?
- Was hat Frostschutz mit Insekten zu tun?
Winterschlaf,
Winterruhe oder Winterstarre
WINTERSCHLAF: Bitte nicht stören!
Wer Winterschlaf hält, schläft durch: je nach Region und Witterung über einen langen Zeitraum, der sogar mehrere Monate. Die Körpertemperatur wird dabei auf einen niedrigen einstelligen Wert herabgesenkt und der Herzschlag auf oft nur zwei bis drei Schläge pro Minute reduziert. Manche Tiere halten ihren Winterschlaf in Komposthaufen bzw. unter Laub und Reisig: Seien Sie daher im Herbst und Winter besonders vorsichtig, wenn Sie z.B. Laub wegräumen – es könnten sich Tiere drin verstecken!
WINTERSCHLAF
halten beispielsweise folgende Tiere:
>> Igel
>> Siebenschläfer
>> Fledermaus
>> Feldmäuse
>> Murmeltiere
>> Hamster, …
Die Abbildung zeigt ein Alpenmurmeltier (Marmota marmota), das zur Tierfamilie der Nagetiere gehört.
Denn Tiere, wie zum Beispiel der Igel, können nur deswegen überwintern, weil es ihnen gelingt ihren Energieverbrauch drastisch zu reduzieren. Werden diese Tiere geweckt, so werden Körpertemperatur und Herzschlag binnen weniger Stunden auf „normale“ Werte erhöht, was einen enormen Energieverbrauch bedeutet. Dabei werden große Mengen des im Herbst angelegten Fettspeichers verbrannt.
Werden diese Tiere mehrmals geweckt, kann das ihren Tod bedeuten, da es im Winter für sie kaum eine Chance zur Nahrungsaufnahme gibt, um sich einen neuen Fettspeicher anzufressen.
Igel stehen unter Naturschutz und halten Winterschlaf
Halten Haustiere oder Tiere im Tierpark Winterschlaf?
Hamster, die zu Hause in geheizten Räumen gehalten und mit Futter versorgt werden, halten keinen Winterschlaf. Gleiches gilt zum Beispiel für im Tierpark lebende Braunbären, die in der freien Natur lebend Winterruhe halten würden.
WINTERRUHE: es darf gegessen werden.
Auch die Winterruhe zieht sich über mehrere Monate. Zum Unterschied vom Winterschlaf gibt es jedoch immer wieder Wachphasen in denen die Tiere auch Nahrung aufnehmen. Mehr Nahrungsaufnahme ist nicht notwendig, da sich auch diese Tiere im Herbst einen Winterspeck anfressen und so problemlos über die kalten Monate kommen. Die Nahrung dafür haben diese Tiere im Herbst gesammelt. Ein Vorgang den vor allem Kinder, zum Beispiel bei den Eichhörnchen, sehr gerne beobachten.
Eine weitere Unterscheidung zwischen Winterruhe und Winterschlaf ist die Körpertemperatur. Zum Unterschied zum Winterschlaf wird sie bei der Winterruhe nur geringfügig oder gar nicht abgesenkt. Atmung und Herzschlag werden nur geringfügig minimiert und auch der Stoffwechsel findet in den Wachphasen statt.
WINTERRUHE
Halten beispielsweise folgende Tiere:
>> Dachs
>> Waschbär
>> Braunbär
>> Eichhörnchen, …
Eichhörnchen sind typische Waldbewohner und ernähren sich primär von Samen und Früchten.
WINTERSTARRE – völlig bewegungslos.
Winterstarre halten lediglich Wechselblüter. Diese können zum Unterschied von Warmblütern (Mensch, Säugetiere, Vögel) ihre Körpertemperatur an die Außentemperatur anpassen. Sinkt das Thermometer auf null Grad, verfallen diese Tiere in Winterstarre.
Der Zeitpunkt wird somit ausschließlich von der Temperatur und nicht von Verhaltensmustern oder dem Kalender beeinflusst. In dieser Zeit sind sie völlig bewegungslos. Es findet keine Nahrungsaufnahme, keine Bewegung, kein Stoffwechsel statt. Auch ein Aufwecken ist in diesem Zustand nicht möglich.
Zum Überwintern werden dennoch frostfreie Plätze gesucht, denn würden die Temperaturen zu tief sinken – bedeutet dies den sicheren Kältetod. Frösche zum Beispiel graben sich im Schlamm ein oder suchen Mäuselöcher; Insekten suchen oft in Baumritzen Unterschlupf.
Insekten verfügen zudem noch über ein Spezifikum. Diese Tiere können glycerinhaltige „Frostschutzmittelproteine“ erzeugen und ihre Körperflüssigkeiten so auch bei Minusgraden vor dem Gefrieren schützen. Der Schutz reicht bis zu einigen Minusgraden. Wird es über einen längeren Zeitraum extrem kalt, erfrieren aber auch sie.
IN WINTERSTARRE
verfallen beispielsweise folgende Tiere:
>> Reptilien wie z.B.
>> Schildkröten, Schlangen, …
>> Amphibien bzw. Lurche
>> dazu zählen Frösche, Feuersalamander, …
>> diverse Fische und
>> Insekten
Der Feuersalamander wird bis zu 23 cm lang. Typisch ist die gelbe bis orangefarbene Zeichnung
Auf die Flügel – fertig – los
In diesen Tagen verlassen die letzten Zugvögel unser Land und ziehen Richtung Süden. Wann sie losfliegen hängt, davon ab, ob sie Langstreckenzieher oder Kurzstreckenzieher sind. Erstere fliegen tausende Kilometer bis in den Zentralraum von Afrika und manche sogar in den Norden von Südafrika.
LANGSTRECKENZIEHER
verlassen bereits im (Spät-)Sommer unsere Breiten. Dazu zählen z.B.
>> Kukuck
>> Storch
>> Mauersegler oder
>> Nachtigall
KURZSTRECKENZIEHER
starten ihren Flug ins Winterquartier erst deutlich später. Sie fliegen nach Westeuropa bzw. in den Mittelmeerraum. Ihre bekanntesten Vertreter sind
>> Rotkehlchen
>> Star
KURZSTRECKENZIEHER
starten ihren Flug ins Winterquartier erst deutlich später. Sie fliegen nach Westeuropa bzw. in den Mittelmeerraum. Ihre bekanntesten Vertreter sind
>> Rotkehlchen
>> Star
ÖSTERREICH ALS WINTERQUARTIER
wählen in der Regel Vögel, die den Sommer weiter im Norden verbringen, dort brüten und in der kälteren Jahreszeit zu uns kommen. Dazu zählen z.B.
>> Buchfinken
>> Zeisige
>> Saatkrähen
Der abgebildete Buchfink (Fringilla coelebs) gehört zur Familie der Finken (Fringillidae) und ist ein Singvogel.
STANDVÖGEL
bezeichnet man Vogelarten die ganzjährig an einem Ort verweilen und nicht wegziehen. In Österreich sind das zum Beispiel:
>> Spatz
>> Amsel
>> Kohlmeise
>> Habicht
>> Specht und viele
>> Greifvögel
Die abgebildete Kohlmeise (Parus major) ist die am weitesten verbreitete Meisenart in Europa.
STANDVÖGEL
bezeichnet man Vogelarten die ganzjährig an einem Ort verweilen und nicht wegziehen. In Österreich sind das zum Beispiel:
>> Spatz
>> Amsel
>> Kohlmeise
>> Habicht
>> Specht und viele
>> Greifvögel
Die abgebildete Kohlmeise (Parus major) ist die am weitesten verbreitete Meisenart in Europa.
Eines ist zum VOGELZUG noch wichtig: In der Regel ziehen Vögel nicht weiter in den Süden weil ihnen zu kalt ist. Der Hauptgrund ist, dass sie kein Futter, zumeist Insekten nicht mehr vorfinden. Weiterführende Informationen zum Vogelzug finden Sie zum Beispiel auf der Webseite des „Nationalpark Neusiedlersee“.
UNSERE
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Bildquelle für diesen Beitrag: Pixabay und Jagdfakten.at/L. Molter
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